Auszug aus dem
Reisetagebuch von Silvia:
2009 war ich für vier Wochen auf Oahu. Natürlich wollte ich auch tanzen. Im Internet fand ich Kumu Kea, bei der man Stunden nehmen kann. So fuhr ich nach Kailua zu meiner Lehrerin, bei der ich auch wohnen konnte.
Mitte siebzig war sie und fit wie einTurnschuh. Ich bezog mein Zimmer und am nächsten Tag hatte ich meine erste Hulastunde. Sie begann mit einer Stunde Verspätung und ich musste mich erst wieder daran gewöhnen, dass die Zeit hier nur eine untergeordnete Rolle spielt. Ich erfuhr einiges über die Geschichte Hawaiis und den Hula. Manches wusste ich noch nicht, nämlich, dass auch die Schritte eine Bedeutung haben. Sie waren zu früheren Zeiten, wenn es z.B. in einem Lied um eine Reise ging, quasi eine "getanzte Landkarte".
Ja und dann ging das Training los. Schon innerhalb der ersten Minuten wurde mir klar, dass Hula harte Arbeit ist. Mir taten hinterher Muskeln weh, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie habe. Meine zweite Hulastunde begann mit kurzen Wiederholungen und dann mit dem Tanz "Green rose hula". Die "Green rose" gibt es hier tatsächlich. Es ist eine Rose, auch wenn sie nicht so aussieht (s. kl. Bild unten) und riecht auch ein wenig nach Pfeffer. Sie ist um 1833 in den USA entstanden und wurde durch eine Baumschule 1845 weiter verbreitet.
In meiner letzten Hulastunde musste ich mal eben die letzen zwei Strophen des "green rose hula" lernen. Und weil ich das so schön konnte, hat Kumu Kea mich später mit zu einer Party mitgenommen. Das Haus, in dem die Party stattfand, liegt auf einem Hügel direkt am Strand. Jeder hat etwas mitgebracht und so gab es eine Menge zu Essen und zu Trinken. Mit einem Bier in der Hand aufs Meer zu schauen, während es langsam dunkel wird, das hat was. Da waren lauter nette Leute und ein Feuerwerk gabs auch noch. Und dann ... nach dem Feuerwerk holten die Jungs ihre Gitarren und Ukulelen raus. Kanikapila, so nennt man es auf Hawaii, wenn bei so einer Feier oder zum Ausklang des Tages alle zusammenkommen und gemeinsam musizieren.
Mit meinem Leihwagen bin ich dann weitergefahren nach Laie, der Stadt der Mormonen, wie Kumu Kea mir erzählte. Tja, und weil ich so gerne im Kreis fahre, habe ich die Kleinstadt Kane'ohe ein wenig umrundet, aber dabei einen netten Aussichtpunkt gefunden. Hinter Kane'ohe wurde es dann immer ursprünglicher und mein Herz machte einen Satz.
JA ... DAS ist Hawai'i.
Nette kleine Beachparks, einsame Strände, wenig Touristen, dafür viel Hawaiianer, von ursprünglich bis abgerissen war alles dabei. Ich habe immer wieder angehalten und wild um mich herum fotografiert.